Freitag, 26. August 2016

Peter Scherk & Florian Knabl - Gemeinsam erfolgreich



Unser 15. Buch

Dieser dicke Wälzer von gut 400 Seiten mit dem Untertitel „Der Weg zur meisterhaften Unterordnung“ genoss im letzten Jahr viel Aufmerksamkeit in der Hundeszene. Kaum ein Buch wurde mit so viel Spannung erwartet, mit so viel Vorschusslorbeeren überhäuft und gleichzeitig so misstrauisch beäugt und mit so viel Hohn abgelehnt noch bevor es überhaupt im Handel erhältlich war.
Ein Buch das enorm polarisierte, noch bevor irgendjemand auch nur eine einzige Seite gelesen hatte. Nun ist es schon ein paar Monate auf dem Markt und die Wogen haben sich etwas geglättet und man kann sich dem Buch und seinem Inhalt auch einmal in einer objektiven Diskussion nähern.

Die beiden Autoren – bekannt durch ihre Arbeit und ihre sportlichen Erfolge bei Team Heuwinkl – präsentieren sehr ausführlich ihre Ausbildungsansätze für die Unterordnung gemäß der aktuellen Prüfungsordnung. Angefangen von vorbereitenden Übungen beim Welpen zum Positionsaufbau, über den Apport bis hin zur Ablage unter Ablenkung wird jede Übung regelrecht in ihre Basisteile seziert und leicht verständlich mit anschaulichen Beispielen der Aufbau und die Festigung der Bestandteile bis zur fertigen Unterordnung erklärt.
Zwischendurch gibt es auch kleine Diskurse zu Themen rund um das Lernen und das Ende des Buches bildet eine Kurzzusammenfassung der einzelnen Lektionen zum immer wieder Nachschlagen und schnellen Nachlesen.

Ein Trainingsbuch mit einem sehr klaren Konzept, das sich als roter Faden durch alle Kapitel zieht und für den Leser somit glaubhaft und nachvollziehbar bleibt. Sehr wohltuend ist auch, dass man trotz des enormen Umfangs des Buches nie das Gefühl hat, als würde man inhaltslosen Füllstoff lesen, der nur dazu dient die Seitenzahl zu erhöhen. Auch die genutzten Bilder sind mit Bedacht gewählt und wirken nie als beliebiger Schmuck. Die Tabelle mit den Erfolgen des Team Heuwinkl dürfte das einzige sein, auf das der Leser wirklich verzichten könnte im Buch, doch diese kleine Präsentation als Nachweis der eigenen Kompetenz fällt nicht weiter ins Gewicht.

Natürlich darf man bei aller Begeisterung für dieses Buch nicht vergessen, dass es eben nur ein möglicher Weg zur Prüfung ist. Ein Weg der funktioniert und gut durchdacht ist, der aber eben nicht auf jedes Hund-Halter-Team zu 100% passen wird und den auch nicht jeder Hundeführer umsetzen kann oder will in dieser Konsequenz. Es ist kein Wunderbuch, das alle Probleme verschwinden lässt und dass die 100 Punkte in der Kategorie B über Nacht herbeizaubert.
Natürlich kann man auch bemängeln, dass manche Ansätze wie das „Touch & Talk“ vorkonditionierte und versteckte Führerhilfen darstellen. Doch das wäre Meckern auf hohem Niveau, denn alle Ansätze verlaufen in den Regeln der aktuell gültigen Prüfungsordnung und ob man Sportlern einen Vorwurf daraus machen kann, dass sie sich innerhalb des Reglements Wege ausdenken, um ihre Übungen sicherer zu machen, halte ich für fraglich.

Kritik geübt wurde sehr oft auch daran, dass Scherk und Knabl nur sehr oberflächlich auf das Thema Korrektur und Strafe eingehen. Liest man sich die Aussagen im Buch dazu durch, fragt man sich jedoch, wo diese Kritik greifen soll. Es wird sehr deutlich und unmissverständlich darauf hingewiesen, dass an bestimmten Punkten der Ausbildung die Möglichkeit besteht, dass Korrekturen benötigt werden, um unerwünschtes Verhalten zu unterbinden. Was nicht gesagt wird, wie diese Korrekturen auszusehen haben. Hier setzt die Kritik an, dass die Autoren dort zu „schwammig“ seien. Allerdings frage ich mich, was man erwartet an Anleitung. Das Autorenduo weist unmissverständlich darauf hin, dass die Einwirkung dem Hund und der Situation angemessen sein soll. Eine Glaskugel um beurteilen zu können, was dies in der individuellen Hund-Halter-Situation Kombination sein wird, dürften Scherk und Knabl nicht haben, hier muss der Hundeführer einfach selbst wissen, welche Korrektur wann angebracht ist. Weiß er dies nicht, kann man sicherlich nicht den Autoren hierfür die Schuld zu schieben.

Alles in allem ist „Gemeinsam erfolgreich“ eine schier unerschöpfliche Fundquelle an Ideen für den Aufbau der Unterordnung und auch für die Korrektur einer bereits bestehenden Ausbildung. Egal ob Anfänger oder erfahrener Hundeführer, der etwas über den Tellerrand blicken möchte, das Buch ist den stolzen Preis auf jeden Fall wert und jeder der sich mit dem Thema Unterordnung auseinandersetzen möchte, sollte mindestens einen Blick riskieren.
Vermutlich das beste und umfangreichste, bislang erschienene Buch zum Thema.

Als nächstes auf der Leseliste:
Kastration beim Hund
Drei Bücher, ein heißes Thema

Mittwoch, 24. August 2016

Es müssen Zebras sein...





Ein amerikanischer Schriftsteller und Professor für Psychiatrie prägte in einem seiner Werke das Sprichwort „Wenn du Hufgetrappel hörst, denke zuerst an Pferde, nicht an Zebras“. Eine anschauliche Umschreibung des Prinzips von Ockhams Rasiermesser. Dieses besagt - stark vereinfacht ausgedrückt – dass man Erklärungen nicht unnötig verkomplizieren muss, da in den meisten Fällen die einfachste logische Erklärung, auch die Richtige ist.

In der Welt der Hundehalter scheint dieser Grundsatz des wissenschaftlichen Arbeitens gänzlich unbekannt zu sein. Denn egal in welchen Bereichen man sich umsieht, es darf alles sein, nur keine einfache Erklärung. Egal ob Rassewahl, Erziehung, Fütterung, Gesundheit oder Problemverhalten, Pferde interessieren niemanden, es wird immer sofort nach den Zebras gebrüllt und das mit einer Vehemenz, dass einem ganz schwindelig wird.

Wer mit ein paar Eckdaten auf die Suche nach der passenden Hunderasse geht, wird oft sein blaues Wunder erleben, welche Empfehlungen gemacht werden. Natürlich kommen auf die Frage nach einem freundlichen nicht zu großen Begleithund für Familie und Freizeitsport auch die üblichen Verdächtigen, aber immer öfter tauchen in diesen Listen auch die Zebras auf. Rassen von denen der Interessierte noch nie (und auch der Hundekenner oftmals nur in der Theorie) gehört hat, nicht weiß, wie man den Namen richtig schreibt und man sich nicht einmal sicher ist, ob diese Rasse in Deutschland (oder Europa) überhaupt gezüchtet wird. Denn seien wir doch mal ehrlich, ein Västgötaspets ist sicher die bessere Wahl, als ein ordinärer Spitz. Passt unter Garantie auch besser in den Alltag hier.

Amüsant wird es auch in Fragen der Erziehung. Auch hier scheinen einfache Antworten verpönt zu sein. Der Hund versucht essen vom Tisch zu klauen? Es einfach zu verbieten und den Tisch abzuräumen ist ja so oldschool… Zuerst muss man herausfinden, welchen Beweggrund der Hund hat, vielleicht hat er ja vor dem Einzug gelitten, musste sich selbst mit Futter versorgen und deshalb darf man auf keinen Fall zu schnell an die Sache rangehen. Also erstmal ein Alternativverhalten aufbauen und langsam Verhaltensketten formen. Nicht, dass man das bestehende Trauma noch verstärkt. Denn es ist ja absolut undenkbar, dass man da einfach nur eine unerzogene rotzfreche Arschkrampe vor sich hat, die eben klaut, weil sie jetzt gern das Wurstbrot haben möchte, ganz ohne tieferliegendes Trauma oder sonstige Schäden.
Trauma ist generell ein sehr beliebtes Wort bei den Zebrafreunden, damit lässt sich alles herrlich erklären und vor allem klingt es schön dramatisch. Die junge Hündin aus Privatabgabe reagiert aggressiv, wenn der Nachbarsrüde aufreitet? Die wurde in ihrem früheren Leben bestimmt zwangsgedeckt und vom Vermehrer ausgenutzt. Die Idee, dass ein Hund ein solches Verhalten eines Artgenossen auch einfach so unverschämt finden und abstrafen kann, kommt den Wenigsten in den Sinn. Bei schlecht erzogenen Hunden oder solchen, die einfach rassebedingt Probleme mit gewissen Situationen haben, ist die neueste Modediagnose derzeit das Deprivationssyndrom. Der junge Rottweiler findet Fremde im Dunkeln nicht so toll und beginnt erstes Droh- und Aggressionsverhalten zu zeigen? Eigentlich würde der normale Menschenverstand sagen: Junger Gebrauchshund entwickelt sich rassetypisch, es wird Zeit, dass der Hundeführer erzieherisch eingreift, um das Verhalten in kontrollierte Bahnen zu lenken.
Nein, man findet sofort eine Horde von Profis, die Stein und Bein schwören, dass dieses Verhalten nicht „normal“ ist, sondern der Hund unter Sicherheit zu reizarm aufgewachsen ist und dadurch schweren Schaden genommen hat.
„Normal“ ist ohnehin ein großes Reizthema gerade in Fragen den hundlichen Verhaltens. Entwickelt sich der Welpe nicht so, wie vom Käufer erwartet, ist immer schnell jemand mit der Diagnose „verhaltensgestört“ bei der Hand. Kommt man mit dem so geliebten Deprivationssyndrom nicht weiter, wird sofort die Genetik herangezogen und wenn die auch nicht weiterhilft, muss seit Neustem immer öfter die Epigenetik herhalten. Die Mutter hatte bestimmt viel Stress in der Trächtigkeit, deshalb ist der Welpe gestört. Betrachtet man sich das angeblich so gestörte Verhalten des Hundes, kommt man in der Regel schnell zu dem Schluss, dass es zwar unerwünschtes Verhalten ist, aber eben eines, das sich als logische Konsequenz aus falscher Haltung und mangelnder Erziehung entwickelt. Aber dass ein überdrehter, kläffender und beißender Junghund eben eine normale Entwicklung ist, wenn das Umfeld nicht passt, darf man nicht laut aussprechen.

Wirklich skurrile Blüten treibt das Ganze jedoch, wenn man in der Gesundheitsecke ankommt. Der Hund humpelt seit dem letzten Spaziergang Pfotenverletzung durch spitze Gegenstände oder einfach nur Vertreten wären zu simple Diagnosen. Nein, man muss sofort in die Tierklinik, ab ins CT, denn im Röntgen könnte man ja das Osteosarkom im Anfangsstadium übersehen.
Der Hund hat sich am Nachmittag dreimal gekratzt? Ist auf jeden Fall Syringomyelie oder Demodex.
Der Hund ist schlapp, frisst schlecht und will nicht zwei Stunden Gassi gehen? Die Tatsache, dass draußen 35 Grad im Schatten herrschen, hat darauf sicher keinen Einfluss. Ein großes Blutbild muss sofort her, natürlich mit Mittelmeercheck, denn der Hund kann sich alles Mögliche zugezogen haben. Das geht von Vergiftung über Anapalsmose bis hin zu noch exotischeren Krankheiten, die man in der Regel erst googlen muss, um zu wissen, was es überhaupt sein soll.


Manchmal beschleicht einen bei den Massen an aufgescheuchten Zebras schon ab und an das Gefühl, dass die Schreiber kein echtes Interesse an der Lösung des Problems haben, sondern nur demonstrieren wollen, dass sie mehr Wissen besitzen als andere und daher so ausgefallene Worte wie „Västgötaspets“, „Deprivationssyndrom“ oder „Syringomyelie“ kennen und richtig schreiben können.
Wissen mag Macht sein, doch wirft man es zusammenhangslos in den Raum und Diskussionen, ist es wie ein Zebra im Wohnzimmer. Irgendwie nett anzusehen aber im Endeffekt nur nutzlos und störend.


Mittwoch, 10. August 2016

Bimber Bumber Doodelei






Früher hatte man einen Rassehund oder einen Mischling. Eine Einteilung mit der die wenigsten Hundebesitzer ein Problem hatten. Es gab ab und an kleinere Animositäten, weil der ein oder andere meinte, die Reinrassigkeit seines Hundes mache ihn erhaben oder mancher nicht zugeben wollte, dass er doch einen kleinen Komplex mit sich rumschleppe, weil er einen Mischling an der Leine führte, aber in der breiten Masse gingen diese kleineren Auswüchse unter.
Doch seit einigen Jahren schon drängt ein neuer Mitspieler mit Gewalt aufs Feld und dass man es hier nicht mit einem gewöhnlichen Konkurrenten zu tun hat, lässt schon der Name vermuten: Der Designer Dog.

Der erste Designerdog Wurf viel Ende der 80er Jahre in Australien. Auch wenn dieser Startpunkt gerne glorifiziert wird und man die Geschichte so erzählt, dass der Züchter von Blindenführ- und Behindertenbegleithunden DEN Allrounder auch für Allergiker schaffen wollte, beschreibt der Züchter selbst in einem späteren Interview ganz anders… nämlich als einen nicht ganz geplanten Mischlingswurf innerhalb des Kennels, den am Anfang kein Käufer haben wollte. Erst als er begann sie unter einem Fantasienamen zu bewerben, wurden sie ihm aus den Händen gerissen.
Die Geburtsstunde des Designer Dogs.

Lange Jahre blieb der Designer Dog ein Geheimtipp, hipp und cool, mehr in den USA verbreitet als in Europa, doch in den letzten Jahren hat sich das massiv geändert. Man gewinnt langsam den Eindruck als sei der gewöhnliche Mischling (mit Ausnahme des geretteten Straßenhundes aus Süd- oder Osteuropa oder vom anderen Ende der Welt) vom Aussterben bedroht. Denn die Anzahl der Mischlinge befindet sich im freien Fall, plötzlich ist jeder Hund, dessen Eltern man halbwegs einer Rasse zuordnen kann kein Mischling mehr, sondern wird gerne als Designer Dog präsentiert. Das fängt an bei den allgegenwärtigen Doodlen und geht weiter über Rottador, Dobertiner, Jackawa, Wolfsky und noch viele seltsame Namenserfindungen mehr.
Wichtig ist dabei immer, dass das Wort „Mischling“ um jeden Preis vermieden und die angeblichen Vorteile dieser Designermixe vollmundig angepriesen werden, egal wie unwirklich diese Versprechungen auch sein mögen.

Gerade die Doodelei scheint in der aktuellen Phase Amok zu laufen. Alles was nicht bei drei auf den Bäumen ist, wird mit einem Pudel „veredelt“. Es reicht von den Klassikern wie dem Labradoodle und dem Goldendoodle über kleinere Varianten wie den Maltipoo bis hin zu so seltsamen Auswüchsen wie den Malidoodle (Malinois + Pudel), den Neufidoodle (Neufundländer + Pudel) und dem Doggle (Deutsche Dogge + Pudel).
Fragt man Fans der Designer Dogs nach dem Sinn dieses wilden Gemisches, kommen meist wenig befriedigende Antworten. Meist werden die Werbeversprechen vom nicht haarenden, nicht jagenden, freundlichen und kinderlieben Familienhund heruntergebetet. Die nächsten ziehen den gern bemühten Heterosiseffekt zu Hilfe und verweisen auf die angeblich bessere Gesundheit solcher Kreuzungen. Ich kann diesem Argument bei der Kreuzung von Dogge und Pudel folgen, dass der Pudel der gesundheitlich angeschlagenen Dogge einige Vorteile bringen mag. Bei Kreuzungen wie dem Black River (Flatcoated Retriever + Pudel) halte ich es für unwahrscheinlich und bei solchen Kreationen wie dem Frops (Französische Bulldogge + Mops) ist dieses Argument in meinen Augen nur noch Hohn. Gerne wird dann die Entstehung der jetzigen Rassen herangezogen, um die lustige Vermischung zu begründen. Auf die Frage nach dem genauen Zuchtziel – die Mischung der Hunde die zur Entstehung der heutigen Rassen gezüchtet wurde, hatte in der Regel ein klares Zucht- meist ein Gebrauchsziel unter dem die Hunde ausgewählt wurden – bleibt dann wieder unbeantwortet oder es wird auf die üblichen Werbeversprechen von der eierlegenden Wollmilchsau für den Familiengebrauch verwiesen.
Ein Sonderargument für die Designer Dogs wird noch gerne bei den Doodlen angeführt. Nämlich, dass der Pudel in allen Variationen ein so toller Hund sei, aber eben nicht jeder mit dem Image der Rasse als Modepüppchen und Omahund leben will…. Der Doodle als Heilmittel gegen die Minderwertigkeitskomplexe des verhinderten Pudelhalters.

Die Frage, wieso man Designer Dogs züchtet, dürfte schnell beantwortet sein. Frops, Cockapoo, Dobertiner und Co kosten gut und gerne 1800€, oftmals auch deutlich über 2000€. Der gemeine Mischling bringt vielleicht gerade mal 200€, wenn er geimpft, entwurmt und gechipped wurde. Die Frage wieso Leute einen solchen Hund unbedingt kaufen wollen hingegen, bleibt unbeantwortet.
Auf Nachfragen wird sehr schnell aggressiv reagiert. Wagt man es sogar nach den Gesundheitsuntersuchungen der Elterntiere zu fragen oder gar zu erwähnen, dass es sich um keine neue Rasse handelt, sondern der Designer Dog im Grunde einfach nur ein teurer Mischling ist, ist in der Regel die Hölle los und die Designer Dog Freunde schlagen mit allem um sich, was ihnen gerade einfällt.

Ob sich aus dieser fröhlichen Mischlingsproduktion irgendwann wirklich neue Rassen entwickeln werden, halte ich für fragwürdig. Bis auf weiteres werden aber noch unzählige „Designer Dog“ Würfe von findigen Hobbyvermehrern mit mangelhaften Gesundheitsuntersuchungen die Kleinanzeigenportale fluten und hunderte Welpenkäufer in der festen Überzeugung weder einen schnöden Mischling noch einen überzüchteten Rassehund zu kaufen, irrsinnige Preise für hübsche kleine Mischlingswelpen zahlen.

Bis dieser Hype abgeklungen ist, sollte man sich allerdings vielleicht einmal im Tierschutz Gedanken machen, ob man nicht auf den Zug aufspringen sollte. Wieso sollte das, was vor rund 30 Jahren in Australien in einer Hundezucht funktioniert hat, nicht auch in Deutschland in den Tierheimen funktionieren. Einfach mal testen, ob der schwer zu vermittelnde schwarze Border-Labrador Mischling als exklusiver Bordrador nicht mehr Interessenten anspricht. In Tierheim hier in der Nähe hätte den Jackpott in Form von zwei Maltipoos bereits im Hundehaus sitzen, bewirbt diese beiden wundervollen Exoten aber ganz ungeschickt als „Malteser-Pudel-Mischlinge“ (da ist es wieder, das böse Wort „Mischling“, das man doch unter allen Umständen vermeiden sollte). Nicht auszudenken, wie sprunghaft die Bereitschaft zu höherer Hundesteuer, Wesenstest und Führungszeugnis ansteigen würde, würden aus den ganzen Staffmischlingen plötzlich coole Designer Dogs. Für den American Labrashire oder den Staxer würde man solche Unannehmlichkeiten doch sicher mit Freuden auf sich nehmen, um ein solch exklusives Tier besitzen zu können….