Unser 14. Buch
Beate Zimmermann nähert sich der medizinischen Thematik
ihres Buches mit einem unaufgeregten, sehr sachlich wirkenden Layout und einem
klaren Schriftbild. Keine ausladenden Schmuckbilder oder sonstige
Übertreibungen, die vom Inhalt ablenken würden. Die Autorin beginnt mit einer
detaillierten Schilderung der Abläufe im hundlichen Körper, geht ausführlich
auf die Wirkung der Hormone, deren Produktion und ihren Einfluss auf die körperlichen
Abläufe ein. Dabei lässt sie auch individuelle Unterschiede bedingt durch
Rasse, Alter oder Größe der Hunde nicht außer acht.
Der Tonfall des Textes bleibt das gesamte Buch hindurch
wissenschaftlich korrekt und sachlich.
Neben den unterschiedlichen Formen der
Schilddrüsenunterfunktion (SDU) und deren körperlichen Auslösern, behandelt
Zimmermann auch eine Reihe von Medikamenten mit Auswirkungen auf die
Hormonausschüttung der Schilddrüse. In einem kurzen informativen Kapitel äußert
sich die Autorin zur seltenen Form der Schilddrüsenüberfunktion. Diese bleibt
jedoch eine Randnotiz zur genauen Beschreibung der Unterfunktion.
Ein eigenes Kapitel widmet Zimmerman der Frage nach der
subklinischen SDU und den Untersuchungen von Dr. Jean Dodds, wobei diese
Ergebnisse und Interpretationen durchaus auch kritisch hinterfragt und
diskutiert werden.
Sehr ausführlich werden die möglichen verschiedenen
Symptome, sowie die einzelnen Testverfahren zur Ermittlung einer SDU
beschrieben.
Zimmermann gibt dem Leser mit den folgenden Kapiteln eine
gute Anleitung für die Beurteilung der Blutwerte, sowie hilfreiche Tipps für
die medikamentöse Einstellung von betroffenen Hunden. Dabei verliert sie jedoch
nie andere mögliche Auslöser für positive SDU Testergebnisse aus den Augen und
informiert über mögliche Einflüsse durch Medikamente, Stress, Futter und andere
Grunderkrankungen, wobei das Thema Stress in diesem Zusammenhang mit einem
Sonderkapitel bedacht wird.
Den Abschluss des Buches bilden mehrere Fallbeispiele,
bei denen nochmals verdeutlich wird, dass eine SDU in verschiedenen
Formen auftreten kann, aber auch, dass trotz vermeintlicher Symptome nicht
immer die Schilddrüse der Auslöser von Verhaltensproblemen sein muss.
Ein sehr empfehlenswertes Buch für Alle, die
entweder einen SDU kranken Hund ihr Eigen nennen oder vermuten, ihr Hund könnte
von dieser Erkrankung betroffen sein. Ebenso ist „Schilddrüse und Verhalten“
eine gute Lektüre um sein allgemeines Wissen im medizinischen Bereich zu erweitern. Auf Grund des wissenschaftlichen Stils ist es jedoch kein leichter
Lesestoff für das Schmökern zwischendurch.
Als nächstes auf der Leseliste:
Scherk & Knabl „Gemeinsam erfolgreich“