Die Klassifizierung der verschiedenen Gattungen aus der Familie „Userus vulgaris“ im gemeinen Hundeforum. Ein Nachschlagewerk für angehende Moderatoren mit genauer Beschreibung der einzelnen Gattungen, woran man sie unterscheiden kann und mit welchen Komplikationen beim Zusammentreffen zu rechnen ist.
Im nachfolgenden Text werden die Political Correctness und die Tatsache, dass der größere Anteil an Hundeforennutzern weiblichen Geschlechts ist, außer Acht gelassen und die verschiedenen Gattungen ausschließlich im maskulinen Genus benannt.
Wieso? Weil die Autokorrektur sonst nervt!
Der Neueinsteiger
Irgendwann fängt jeder an. Die Gattung des Neueinsteigers fällt in erster Linie dadurch auf, dass sie nicht gewollt bösartig ist, dem gemeinen Moderator aber durch ihre Unwissenheit jede Menge zusätzlicher Arbeit beschert. Sie ist teils eine wandelnde Mod ABM. Das beginnt mit kleineren Verstößen gegen die Forenordnung – weil man diese nicht vorab gelesen hat, sondern bei der Anmeldung einfach nur auf „ok“ geklickt hat – und geht weiter mit einem Berg an Fragen zu Funktionen rund um das Forum, die man sich mit etwas Interesse auch leicht selber erarbeiten könnte. Oftmals darf man auch hinter ihnen aufräumen, weil Beiträge in falschen Themen landen, man nicht auf die Größenvorgaben für Bilder geachtet hat oder weil statt drei Antworten drei neue Themen quer durchs Forum erstellt wurden.
Der Neueinsteiger ist die am schwierigsten einzuschätzende Gattung, da er sich relativ unkontrolliert in jegliche Richtung entwickeln kann. Viele lernen ihre Lektionen schnell und werden zu angenehmen Usern, die das Forenleben positiv bereichern. Andere bleiben eine Dauerbaustelle, die es einfach nicht schaffen, sich an Regeln zu halten und Dauerbetreuung benötigen, bis das Punktekonto für einen Auswurf voll ist.
Der Steckenpferdreiter
Jeder hat ein Thema, das ihm besonders am Herzen liegt. Der Steckenpferdreiter hat dieses eine Thema aber zum existenziellen Mittelpunkt seines Forenlebens gemacht. Ein Beitrag in dem er sein Herzensthema nicht erwähnt, ist für ihn undenkbar. Egal wie abstrus die Kombination ist, der Steckenpferdreiter versucht immer vom ursprünglichen Thema abzulenken und die Diskussion in Richtung seiner Herzensangelegenheit zu dirigieren. Einsicht und Rücksichtnahme gehören nicht zu den Stärken diese Usergattung. Der freundliche Hinweis, dass der Trauerthread für einen verstorbenen Hund nicht der richtige Ort ist, um eine Diskussion über die Vorteile veganer Hundeernährung vom Zaun zu brechen ist, wird in der Regel mit wütenden Schimpftiraden quittiert. Denn schließlich würden die anderen nur keine Ahnung haben, wie wichtig dieses Thema ist und welche Koryphäe er doch auf diesem Gebiet ist. Eine vernünftige Diskussion über sein Betragen ist mit dem Steckenpferdreiter nicht möglich. Meistens gehört er zu den Usern die man früher oder später wegen fortgesetztes Störung der laufenden Diskussionen von der Forenteilnahme ausschließt.
Professor Doktor Doktor Google
Dieser User hat zwar in der Regel eher wenig Ahnung, aber zu jedem Thema eine Antwort. Seine Lieblingsinformationsquellen sind Google und Wikipedia und auch wenn er meistens nur die Hälfte von dem versteht, was er dort gelesen hat – und diese Hälfte auch noch falsch – posaunt er sein geklautes „Wissen“ im absoluten Brustton der Überzeugung in dir Forenwelt hinaus. Persönliche Erfahrungen und echtes Fachwissen können nie so richtig und wichtig sein, wie das was die allmächtigen Suchmaschinen ausgespuckt haben.
Und wehe dem User der es wagt Professor Doktor Doktor Google darauf hinzuweisen, dass er etwas falsch verstanden oder einen komplett unseriösen Inhalt als Quelle herangezogen hat, um sein Wissen über das Forum auszugießen. Einen Irrtum wird man nicht eingestehen, denn das Internet irrt nie. Man fährt eine Verbalattacke nach der anderen gegen die impertinenten Zweifler. Wenn man Glück hat, verzieht sich diese Usergattung irgendwann schmollend aus dem Forum, wenn sein Genie von den anderen Banausen nicht erkannt wird.
Der Missionar
Der Missionar ist nicht etwa zum persönlichen Vergnügen Mitglied in einem Hundeforum. Nein, diese Gattung bewegt sich mit einem höheren Ziel durch die weiten des Internets, nämlich seine ethische Überlegenheit zu demonstrieren und die fehlgeleiteten Hundehalter auf den rechten Weg zurückzuführen. Der Missionar diskutiert nicht, er predigt. Die Glaubensgebiete des Missionars liegen in der Regel in den Sektoren Ausbildung/Erziehung, Ernährung oder Gesundheit, wobei die Übergänge zwischen den einzelnen Themen hier fließend sein können. Die Meisten vertreten eine Einstellung die sie als „ethisch überlegen“ ansehen. Typische Beispiele für solche Überzeugungen sind „rein auf positiver Bestärkung aufgebaute Hundeerziehung“, „Barfen“ oder auch „vegan leben für Hundehalter“. Eine Sonderform des Missionars ist der „Jünger“. Ähnlich dem Missionar verbreitet auch er mit aggressiver Verbissenheit seine Lehren und versucht Andersdenkende in seine Glaubenswelt zu drängen. Der Unterschied zwischen den Beiden ist, dass der Missionar im Namen einer vermeintlich höheren Überzeugung predigt, während der Jünger hier weniger frei nach den Worten seines Gurus predigt, einem (meist namhaften) Hundetrainer oder Buchautor, der zu gewissen Dingen eine ganz eigene Philosophie entwickelt hat.
Der Missionar ist eine sehr kritisch zu betrachtende Gattung, verheißt sein auftauchen doch fast immer Ärger. Sein Diskussionsstil ist aggressiv, überheblich und beleidigend, die Begriffe Kompromiss und Selbstreflexion sind ihm fremd. Er ist ein Fanatiker, der in den meisten Fällen auf Grund seiner aggressiven Grundhaltung irgendwann entfernt werden muss
Das Urgestein
Ein freundliches Relikt aus den Anfangstagen eines Forums. Diese Gattung war der Newbie der ersten Stunde und hat alle Veränderungen und Entwicklungen mitgemacht, die eine Community im Laufe der Jahre durchlebt hat. Die direkte Teilnahme am Forenleben in Form von aktiven Beiträgen nimmt über die Jahre sicherlich ab und häufig findet man die Urgesteine nur noch in den Plauderthreads. Alles in allem ist dies eine sehr angenehme Gattung, die in der Regel wenig Arbeit macht und nur in Ausnahmefällen negativ auffällt, weil sie über die Jahre ein Anspruchsdenken entwickelt hat.
Der Aushilfssheriff
Eine äußerst nervige Gattung ist der Aushilfssheriff. Aus irgendeinem unerfindlichen Grund sieht er es als seine Aufgabe der verlängerte Schatten der Mods zu sein und die Verstöße zu ahnden, die das offizielle Team seiner Meinung nach übersehen hat. Sein bester Freund ist der Meldebutton, mit dem er fast täglich Kontakt sucht. Zwar findet auch der Aushilfssheriff als blindes Huhn mal ein Korn und hat den Erfolg einen wirklichen Regelverstoß aufzutun, der den Mods bislang entgangen ist, doch in den meisten Fällen ist auch er nur eine wandelnde Mod ABM. Auch unter den anderen Usern ist er in der Regel sehr unbeliebt, weil das andauernde Gepetze und der dauerhaft erhobene Zeigefinger einem einfach keine Freunde einbringen kann.
Mit dieser Gattung gibt es in den meisten Fällen immer Stress. Zum einen beschweren sich die anderen User über den Oberlehrerton und die herablassende Art ihnen gegenüber, zum anderen ist der Hilfssheriff sehr schnell eingeschnappt, wen man seine Mühen nicht würdigt.
Der Geheimdienstler
Bei dieser Usergattung weiß man nie, ob sie ein fotografisches Gedächtnis haben oder irgendwo eine Kartei zu den anderen Forenusern führen. Der Geheimdienstler weiß alles, was die anderen jemals im Forum von sich preisgegeben haben und er vergisst kein Detail. Auf den ersten Blick scheint dieser kleine Spleen harmlos, doch leider nutzt der Geheimdienstler sein Wissen nicht zum Guten. Seine umfangreiche Datensammlung nutzt er jedoch ausschließlich zum eigenen Vorteil, um vermeintlichen Gegner in der Diskussion sein Wissen bei Zeiten gepflegt um die Ohren zu hauen. Egal was man wann, wo und wie gesagt hat, der Geheimdienstler weiß es und wenn man es wagt, nach Jahren seine Meinung in einer Sache zu ändern, einmal inkonsequent zu sein oder auf Grund von Freundschaften einmal mit zweierlei Maß zu messen, wird der Geheimdienstler zur vollen Form auflaufen.
Der Geheimdienstler ist im Forenalltag recht schwierig zu händeln, wenn er einmal zum Leben erwacht. Er provoziert und denunziert gezielt, um an sein Ziel zu kommen, fühlt sich dabei aber vollkommen im Recht, da er nur Aussagen der jeweiligen anvisierten User nutzt, ohne etwas zu unterstellen oder dazu zu erfinden. Einsicht, dass man alte Kamellen auch mal ruhen lassen kann, darf man nicht erwarten.
Der Forenhopper
Bereits in der Vorstellung fällt diese Gattung oftmals schon unangenehm auf. Der Forenhopper hat schon reichlich Erfahrung in diversen Internetforen gemacht und auf Grund seiner liebreizenden Persönlichkeit waren es in der Regel keine Positiven. Schon beim ersten Beitrag, weißt er in der Regel darauf hin, dass er auf der Suche nach einem vernünftigen Diskussionsforum ist und dass alle Anderen in denen er bislang war nur Schrott waren.
Es gibt einen Grund, wieso der Forenhopper von einem Forum zum nächsten wandert und nirgendwo Fußen fassen konnte und es liegt nicht daran, dass jedes andere Forum im Netz ein mies geführter Saftladen ist. Der Forenhopper hat eine ganz genaue Vorstellung, wie es laufen soll und läuft es nicht nach seinen Vorstellungen, reagiert er sehr schnell aggressiv. In der Regel geht die Auseinandersetzung sehr schnell in Pöbeleien und wüste Beschimpfungen gegen User und Team über. Bei dieser Gattung stellt sich in der Regel nur die Frage, wer dem Getue schneller ein Ende setzt, der Forenhopper selbst, weil er sich bestätigt fühlt, dass auch dieses Forum Mist ist und sich zurückzieht oder der Mod, weil er auf den Löschknopf drückt.
Die Forenmutti
Eine äußerst angenehme Gattung in der Familie der Forenuser ist die Forenmutti. Hierbei handelt es sich in der Regel um einen User älteren Jahrgangs. Er bringt viel Lebenserfahrung, aber auch viel diplomatisches Taktgefühl und Harmoniebedürfnis ein. Die Forenmutti steht mit Rat und Tat zur Seite in allen Lebensbereichen – manchmal auch ungefragt, was aber so ziemlich die einzige unangenehme Angewohnheit dieser Gattung ist – schlichtet Streit und versucht so gut es geht zwischen streitenden Parteien zu vermitteln. Im Umfeld der Forenmutti ist der größte anzunehmende Mod-Einsatz einmal ein schlichtendes Wort, weil sich jemand von der Fürsorge bevormundet fühlt.
Der Inselbegabte
Der Inselbegabte ist im Grunde genommen eine erwachsene Version des Steckenpferdreiters. Auch er hat ein Lieblingsthema, dem sein ganzes Forendasein gehört und dem allein er sich in seinen Beiträgen widmet. Anders als der Steckenpferdreiter besitzt der Inselbegabte allerdings genug Anstand und Rücksicht, sich aus Diskussionen die nichts mit seinem Thema zu tun haben einfach rauszuhalten. Nur wenn direkt Fragen zu seinem Fachgebiet gestellt werden, reagiert er. In der Regel ist sein Auftauchen ein Gewinn für alle Beteiligten, da er über großes Fachwissen innerhalb seiner Thematik verfügt und Fragen kompetent beantworten kann. Hin und wieder kann es vorkommen, dass es ihm bei immer wieder gestellten Anfängerfragen die sich im Bereich von Klischees und Vorurteilen bewegen, an Geduld und Taktgefühl mangelt, aber im Großen und Ganzen ist er ein angenehmer Forenteilnehmer, der wenig Ärger macht.
Der Werbemanager
Eine sehr nervige Gattung ist der Werbemanager. Sein einziges Daseinsziel im Forum ist die Präsentation seines Produktes. Dabei ist es für den Arbeitsaufwand und den Nervfaktor, den er für die Mods hat, irrelevant ob er ein gewerbliches Ziel verfolgt oder einfach nur auf sein Lieblingstierschutzprojekt, seine eigene Homepage oder seinen Deckrüden aufmerksam machen möchte. An einem Austausch mit anderen Usern ist er nicht interessiert, dem Werbemanager geht es ausschließlich darum, Leute auf seine Internetseiten zu locken. Manche spamen die Werbelinks ziel- und zusammenhanglos in jedes Thema, das ihnen gerade vor den Mauszeiger kommt, andere suchen sich themenverwandte Gebiete, um ihren Link darunter zu kopieren. In diesen Fällen ist der Werbemanager einwandfrei und sehr schnell zu identifizieren. Allerdings geht manch einer schon subtiler vor. In passenden Themen werden immer wieder Hinweise auf „empfehlenswerte“ Produkte gepostet, die man mit entsprechender Anleitung über Google auch im richtigen Shop findet oder es wird immer wieder in der Unterhaltung auf den eigenen Blog oder die Arbeit im Verein XY hingewiesen. Hier ist dann gerade bei kommerziellen Belangen etwas mehr Detektivarbeit gefragt, um herauszufinden, ob es sich wirklich nur um einen begeisterten Käufer handelt oder um jemanden, der sein Produkt entsprechend bewerben will. Doch egal ob kommerzieller oder privater Werbemanager, diese Gattung ist sehr zeit- und arbeitsintensiv und sollte nach Entdeckung ohne zweite Chance entfernt werden. Schont die Nerven aller Beteiligten.
Der Seelenstripper
Bei dieser Gattung kann man die erschreckende Entwicklung sehr deutlich erkennen, die Facebook und Co in manchen Menschen in Gang gesetzt haben. Der Seelenstripper ist ganz heiß darauf, sein Innerstes nach außen zu kehren. Die Bedeutung des Wortes Privatsphäre ist ihm vollkommen unbekannt, oder seine Definition davon ist derart verschoben, dass es nichts gibt, was er mit der Forengemeinde nicht teilen kann. Angefangen davon, wo man bei der letzten Wahl das Kreuzchen gemacht hat, über den Bericht der eigenen Darmspieglung bis hin zur Farbe der Unterhose, die die beste Freundin bei gemeinsamen Gassitreffen immer trägt, nichts ist zu intim, um es im öffentlich einsehbaren Forenteil in allen Details zu schildern. Nicht nur die eigene Privatsphäre wird dabei außer Acht gelassen, auch die anderer Personen ist dabei nicht von Bedeutung und so erfahren die anderen User alle Einzelheiten zu Freunden, Familie und diversen Beziehungen des Seelenstrippers, ob sie nun wollen oder nicht. Einsicht kann man nicht erwarten, wenn man bittet sich mit zu persönlichen Details zurückzuhalten, denn selbst die komplette Familiengeschichte und die eigenen online Banking Passwörter werden nicht als zu privat empfunden. Ein Einlenken kommt erst, wenn es von irgendeiner Seite Gegenwind gibt und man sich dabei auf die zahlreichen Informationen bezieht, die der Seelenstripper so bereitwillig geliefert hat. Ab diesem Punkt schreit er Zeter und Mordio, verlangt eine Löschung all seiner Beiträge und droht in der Regel auch noch mit seinem Rechtsanwalt, wenn man diesem Wunsch nicht augenblicklich nachkommt.
Der Seelenstripper ist eine sehr lästige Gattung, der man bereits beim ersten Auftreten am Liebsten einen guten Psychologen und eine Gesprächstherapie empfehlen möchte. Um sich das Leben im Forenalltag zu erleichtern, sollte man schon beim ersten Anzeichen ein großes Laken nehmen und den Seelenstripper fest darin einwickeln.
Der Fototerrorist
Eine Gattung die sich sehr häufig in Hundeforen verirrt, ist der Fototerrorist. Ein enthusiastischer User, der meist gerade seine erste digitale Spiegelreflexkamera erworben hat. Wie man sieh handhabt, hat er gerade auch herausgefunden und jetzt wird quasi täglich losgezogen, um auf Motivjagd zu gehen. Beim hundebesitzenden Fototerrorist beschränkt sich diese Suche in der Regel relativ schnell nur auf eins, nämlich seinen Vierbeiner.
Und so wird das Forum jeden Tag mit dutzenden neuen, lustigen Bildern beglückt. Der Hund wie er auf einem Baumstamm steht, der Hund im Wind, der Hund am Morgen, der Hund am Abend… Hat der Fototerrorist die Serienbildfunktion entdeckt, gibt es schon mal 50 Bildern auf denen im Grunde jedes Mal das Gleiche zu sehen ist, auch wenn er schwört, dass es ganz unterschiedliche Aufnahmen sind, denn auf Bild 13 sieht man genau, dass der Hund gerade einatmet und auf Bild 41 haben sich drei Haare bewegt. Leider reagiert der Fototerrorist sehr ungehalten, wenn die gemeinen Forenuser diese Raffinesse nicht erkennen. Wirklich Ärger gibt es aber, wenn seine täglichen Posts nicht mehr mit Dauerapplaus und Standing Ovations bedacht werden. Ist es doch eine Unverschämtheit, dass das Motiv, das schon 20mal zuvor Jubelstürme ausgelöst hat, beim 21. Mal keine große Beachtung mehr findet. Große Arbeit macht der Fototerrorist nicht, so lange man es schafft, die Darbietung seiner Kunstwerke auf einen Fotothread zu begrenzen. Lästig fürs Team wird er nur, wenn er der Meinung ist, dass die Forensoftware es nicht zulässt, dass seine Bilder in gebührender Größe und Auflösung darzustellen. Sein Gejammere über seine Nichtbeachtung beschränkt sich in der Regel auf seinen eigenen Thread und macht somit wenig Ärger im allgemeinen Forenbetrieb.
Der Brandstifter
Der Brandstifter wird oftmals fälschlich für einen Troll gehalten, ist aber wesentlich nerviger. Denn im Gegensatz zum Troll, der seine Geschichten aus Langeweile erfinden, lügt der Brandstifter nicht, sondern meint seine Aussagen und Ansichten durchaus ernst. Hier gibt es zwei Unterarten des Brandstifters, den Einzeltäter und die Nachhut. Der Einzeltäter tritt alleine auf und verbreitet aktiv seine umstrittenen Thesen. Die Gepflogenheiten einer seriösen Diskussion lässt er dabei gerne außer Acht. Seine Meinung steht fest und wer den Versuch startet, ihn mit Fakten zu verwirren, darf sich sicher sein, dass eine Schimpftirade folgen wird, die oft deutlich unter die Gürtellinie geht. Sachliche Argumente gehören nicht zum Repertoire des Brandstifters. Doch dafür hat er eine auserwählte Gruppe treuer Gefährten, die seine Ansichten und Manieren teilen. Und eben diese treten auf den Plan, wenn man den Einzeltäter Brandstifter nach dem wiederholten Verstoß gegen die Benimmregeln aus dem Forum wirft. Die Gefolgschaft fällt dann als Nachhut im Forum ein. Manchmal einer nach dem anderen, manchmal kommen sie gleich Gruppenweise, um dem zu unrecht Verbannten nachträglich beizustehen und dem dummen Forenvolk klar zu machen, dass der Fehler bei ihnen und ihren Ansichten liegt. Da sie dabei kein Interesse an wirklichem Austausch haben und selbst eine tollwütige Kanalratte ein besseres Benehmen an den Tag legt, sollte man die Brandstifter Nachhut beim ersten Erkennen aus dem Forum entfernen, um sich unnötige Mehrarbeit zu ersparen.
Das Mysterium
Das Mysterium ist eine Gattung, bei der man sich immer wieder fragt, wieso sie sich überhaupt in einem Forum herumtreibt. Das Mysterium ist der Gegenpol zum Seelenstripper. Seine Privatsphäre ist ihm heilig. So heilig, dass sein Gegenüber in der Diskussion noch nicht einmal weiß, ob er mit einem Mann oder einer Frau diskutiert. Klarnamen, selbst nur ein Vorname sind absolut tabu, die Emailadresse lässt keinerlei Rückschlüsse auf die Person dahinter zu. Das Profil ist leer, es existiert keine einzige Beschreibung zu ihm oder einem seiner Hunde und Bilder gibt es erst recht nicht.
In den meisten Fällen ist das Mysterium ein User, der
wenig Ärger macht. Es ist uninteressant mit ihm zu diskutieren, weil man zu
wenig weiß, um einschätzen zu können, wieviel Ahnung und Aufrichtigkeit hinter den
Aussagen steckt, aber alles in allem ist es in der Regel harmlos. In Ausnahmefällen
nutzt das Mysterium jedoch seine Anonymität, um in Ruhe Tiefschläge verteilen
zu können, während es selbst wenig Angriffsfläche bietet, da keinerlei
Misserfolge und Verfehlungen zugeordnet werden können. In diesem Fall sollte
man das Mysterium bei der ersten Gelegenheit aussortieren. Eine wirkliche Bereicherung
für das Forum stellt das Mysterium nie da und in der Stänkerunterart macht es
nur Ärger.
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